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Alcatraz Island

Tag 24 – Der wahrscheinlich beste Tag bisher (13.03.2024)

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Auf dem Weg zum Bus sehe ich plötzlich etwas auf dem Gehweg stehen. Da am Wochenende ja die Uhren umgestellt wurden, ist es jetzt morgens immer noch ein wenig dunkel, wenn wir uns auf den Weg zur Schule machen. Erst denke ich, es ist der Mann, den ich mit seinem Hund habe laufen sehen, aber Moment! Es ist ein Reh 🦌 ich wusste, dass sie sich hier in der Wohnsiedlung herumtreiben, aber gesehen habe ich bisher keins. Ich wechsele die Straßenseite, um die beiden nicht zu erschrecken. Sie scheinen noch sehr jung zu sein. Es ist wahnsinnig beeindruckend wir nah man den beiden trotzdem kommen kann, ohne dass sie erschrocken davon sprinten. Meine Laune ist gleich viel besser, obwohl ich früh aufstehen musste. 

Bereits zu Beginn der Woche haben Océane, Veronica und ich uns Tickets für die Besichtigung des ehemaligen Gefängnisses auf Alcatraz Island gekauft. Heute nach der Schule möchte wir uns die Insel anschauen. Davor besorgen wir uns bei den Foodtrucks etwas leckeres zu essen. Die anderen beiden essen Fish & Chips und ich besorge mir einen Super Veggie Burrito mit viel Gemüse. Sehr lecker, aber auch sehr viel. Ich bin danach sehr vollgefuttert. 

Die Anlegestelle für die Fähre, die uns nach Alcatraz bringt, ist nur 10 Minuten Fußweg von der Schule entfernt. Wir sind mehr als pünktlich, Abfahrt ist um 14:45 Uhr. Wir suchen uns einen guten Platz auf dem Sonnendeck der Fähre und wenn ich Sonnendeck schreibe, dann meine ich das auch so. Wir haben heute fantastisches Wetter. Keine einzelne Wolke am Himmel, strahlender Sonnenschein und 20 Grad ☀️😎

Die Fähre legt ab und wir bekommen die wunderschöne Skyline von San Francisco zu sehen. Sehr beeindruckend. Beide Brücken (Golden Gate Bridge und Oakland Bay Bridge) kommen in der Sonne gut zur Geltung und am Ende des Tages sind die beiden Fährfahrten fast mein Highlight des ganzen Ausflugs. Auf der Gefängnis-Insel angekommen bekommt jede von uns einen Audioguide. Wir entscheiden uns diesen in unserer Muttersprache zu machen, denn wir glauben so mehr von der Tour mitnehmen zu können. Der Audioguide führt und durch das gesamt Gefängnis. Besonders groß ist es tatsächlich gar nicht. Von 1934 bis 1963 waren hier insgesamt 1.576 Häftlinge, aber nie mehr als 300 untergebracht. Zur damaligen Zeit war es eines der bekanntesten und berüchtigten Hochsicherheitsgefängnisse der USA. Zahlreiche Fluchtversuche scheiterten durch die Lage der Insel im Pazifik und der somit notwendigen Flucht durchs Wasser. Lediglich die Flucht von drei Häftlingen, die sich mit Löffeln durch die maroden Wände gruben, gilt als erfolgreich. Denn sie oder ihre evtl. Leichen wurden nie gefunden.

Über den Audioguide hören wir Geschichten von Häftlingen, aber auch von Gefängniswärtern. Im Gefängnis war man lediglich eine Nummer. Die Häftlinge waren 18 bis 23 Stunden in ihren engen Zellen eingesperrt und landete man in Isolationshaft kam es sogar vor, dass man mehrere Tage in vollständiger Dunkelheit verbringen musste. Häftlinge mit guter Führung durften länger im Freien verbringen, ein Fernstudium machen oder aber auch Zeitschriften abonnieren und Besuch empfangen. 1963 wurde das Gefängnis wegen der hohen Instandhaltungs- und Betriebskosten geschlossen. In 1972 wurde die Insel für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht und dient seitdem als Touristenattraktion. Jedes Jahr zählt das Gefängnis mehr als eine Millionen Besucher. 

Durch die Gänge und Zellen zu laufen ist weniger gruselig, als ich es mir vorgestellt habe. Vielleicht wäre es ein wenig gruseliger, wenn wir die Nacht- statt der Tagestour gebucht hätten. Durch die Erzählungen über die Kopfhörer kann man sich aber sehr gut in die entsprechenden Szenen hineinversetzen. Oder es zumindest versuchen. 

Voller neuer Eindrücke verlassen wir die Insel wieder und verabschieden uns von Veronica. Sie macht sich auf den Weg zur Residence und Océane und ich laufen den ganzen Weg zur Bahnstation am Wasser entlang. Wir machen noch einen kleinen Ausflug zum Pier 9. Einem langgezogenen Steg, von dem man ebenfalls eine tolle Aussicht auf San Francisco hat. Auch hier findet Océane wieder einige tolle Fotomotive. Hier sehen wir auch die „San Francisco Bell“. Dieses ist ein Wahrzeichen von San Francisco, welches das größte Schiff an der Westküste ist, auf dem man Essen gehen kann. 

Durch Zufall erfährt Océane beim Abendessen von den drei Katzen, die auch im Haus leben. Da diese aber nicht durch das ganze Haus laufen dürfen, sondern nur im Bereich von Christine und Mark untergebracht sind, hat sie diese noch nicht gesehen. Sie ist so begeistert davon, dass wir zu viert (Océane, Camila, Ruby und ich) nach oben gehen, um diese zu streicheln. Und oh mein Gott, das tat so gut! Ich vermisse meine zwei kleinen Fellnasen Cosmo & Wanda so sehr !!! Und nein, die kleine Kuscheleinheit mit den drei Katzen meiner Gastfamilie kommt bei Weitem nicht an eine Kuscheleinheit mit meinen beiden Schätzen ran, aber nach meinem eher miesen Tag gestern, war das wirklich der krönende Abschluss eines tollen Tages 😻🐈🐈‍⬛

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