Die dritte Schulwoche! Der Wecker klingelt um 5:30 Uhr. Ich mache mich fertig, frühstücke und mache mich gemeinsam mit Isa und Océane auf den Weg zum Bus. Die beiden haben heute ihren 1. Schultag. An der Bushaltestelle stellt Isa fest, dass sie ihr Handy zu Hause vergessen hat. Sie läuft zurück, um es zu holen. Somit haben Océane und ich die gesamte Busfahrt Zeit, uns kennenzulernen. Sie hat die letzten 5 Jahre für die französische Armee gearbeitet, war bereits mit einer Frau verheiratet. Eigentlich wollten sie auch Kinder bekommen, aber ihre Ex-Frau wollte dann plötzlich doch keine mehr 🙈🙈 Sie spricht bereits sehr gutes Englisch! Zumindest ist sie die Französin, die am besten Englisch spricht – in der gesamten Schule. Bei den anderen französischen Schülerinnen und Schülern habe ich eher das Gefühl, dass sie nicht wirklich daran interessiert sind, ihr Sprachlevel zu verbessern. 😄
Der Vormittag ist eher unspektakulär. In der Mittagszeit gibt es einen kleinen Buchstabierwettbewerb zwischen den Leuten und den verschiedenen Sprachleveln. C2 (das höchste Sprachlevel) gewinnt! Ich bin aktuell in C1. Zu gewinnen gibt es freie Pizza 🍕 schade! Aber wir bekommen bestimmt eine zweite Chance.
Am Nachmittag habe ich zum ersten Mal den TOEFL SPIN. Wir machen Writing und Listening und die Aufgaben helfen mir wahrscheinlich am besten, um mein Englisch zu verbessern! Leider merke ich aber auch hier, dass der Lehrer nicht wirklich vorbereitet ist. Zu Beginn der ersten Stunde läuft er erstmal 20 Minuten durch die Schule, um für jede:n einen Laptop zu besorgen. Zu Beginn der 2. Stunde sucht er 15 Minuten nach irgendwelchen Büchern. Leider erlebe ich das häufiger hier. Unvorbereitete Lehrer, unpünktliche Schülerinnen und Schüler oder sie bleiben dem Unterricht komplett fern (ohne dass es Konsequenzen gibt), unverlässliche Aussagen, niemand fühlt sich zuständig oder aber auch der Aktivitäten Coordinator, der einfach sehr schlecht im organisieren von Aktivitäten ist. Ich vermute es liegt daran, dass die Schule im Juni schließt – was ich vor meinem Reiseantritt nicht mal wusste! Die fehlende Motivation der Langzeitschüler:innen (teilweise sind sie bereits seit September 2023 hier) kann ich ja noch teilweise verstehen. Aber von der Schule bin ich etwas enttäuscht. Ich bin mit sehr hohen Erwartungen hier hin gekommen, gerade auch weil man viel Geld für das Programm bezahlt. Ich versuche mich davon aber trotzdem nicht unter zu kriegen und einfach das Beste daraus zu machen ☺️
Es gibt auch viele positive Erlebnisse! Ich lerne viele Leute aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen kennen. Mit einigen habe ich bereits eine kleine Freundschaft aufgebaut und grundsätzlich macht der Austausch auch sehr viel Spaß! Darüber hinaus gibt es für mich in der Stadt und generell in der Region noch so viel zu entdecken, sodass ich auf jeden Fall auch weiterhin eine tolle Zeit hier haben werde 😇