Heute beginnt bereits meine 6. Woche in San Francisco. Ich kann es immer noch kaum glauben, wie schnell die Zeit hier vergeht. Auch wenn ich Momente habe, in denen ich mich sehr nach meinem Zuhause sehne und am liebsten direkt in den nächsten Flieger nach Deutschland steigen würde, bin ich sehr glücklich, dass ich diese Zeit hier erleben darf.
In dieser Woche und der nächsten Woche haben die Langzeitstudenten Ferien (Spring Break), das bedeutet, dass alle Schülerinnen und Schüler der Level C1 und C2 zusammengelegt werden und gemeinsam unterrichtet werden. Und um ehrlich zu sein, nach diesem Tag weiß ich gar nicht, was der Unterschied zwischen meinem Level (C1) und den C2-Schüler:innen ist, denn gefühlt haben wir alle in etwas das gleiche Level.
Pünktlich um 8:45 Uhr sitzen Océane und ich auf unseren Plätzen in der Schule. Wir wundern uns, wieso kaum jemand da ist. Es ist zwar nicht ungewöhnlich, dass es nur wenige Leute so früh in die Schule schaffen, aber so wenige dann auch wieder nicht. Den Grund werden wir direkt erfahren, denn Alex – der akademische Leiter der Schule – betritt den Klassenraum. Er erzählt uns, dass der Unterricht mit Ed immer erst um 9:15 Uhr beginnt. Hätten wir das gewusst, hätten wir eine halbe Stunde länger schlafen können 😄 es ist zum Glück ja nicht eine ganze Stunde oder gleich mehrere Stunden. Trotzdem zeigt es mal wieder, wie unorganisiert bzw. wie oft es kurzfristige Änderungen in der Schule und unseren Stundenplänen gibt. Denn als Océane und ich gestern morgen in unsere EF App geschaut haben, stand beim Unterrichtsbeginn mit 100%-iger Sicherheit noch 8:45 Uhr.
Um 9:15 Uhr lernen wir also Ed kennen, unseren Lehrer für heute und auch Mittwoch. Ein großer, sportlicher Mann Ende 40, Anfang 50. Océane erinnert er an den Schauspieler Hugh Grant. Dieser Aussage würde ich nicht unbedingt zustimmen, aber sein Aussehen geht ein wenig in diese Richtung. Um langsam in die neue Woche zu starten, fragt er uns, was wir am Wochenende erlebt haben. Gleichzeitig trainieren wir unser Hörverstehen, denn die gesagten Dinge fragt er bei wiederum anderen Schüler:innen noch einmal ab. Eine gute Übung.
Der darauffolgende Unterricht ist hingegen ein wenig chaotisch und Ed wirkt nicht wirklich vorbereitet. Immerhin starten wir heute mit einem neuen Buch „C1.3“, aber wir schaffen nur eine einzige Seite darin. Den Rest des Unterrichts versucht er immer wieder sich neu zu sortieren und uns die nächste Aufgabe zu erklären.
Beim Blick auf meinen Stundenplan für die nächsten zwei Wochen geht das Chaos auch schon weiter. Ich habe nur vormittags Unterricht, der TOEFL- sowie mein Business-Spin finden beide nicht statt. Stattdessen habe ich einen Grammatik- und einen Current Events-Spin. Den gesamten Nachmittag frei zu haben, sehe ich aber positiv. Denn somit hat man ausreichend Zeit, die Stadt zu erkunden.
Ich verbringe meine Mittagspause mit Agnès (ca. Mitte 40 aus Frankreich) und Océane. Wir entscheiden uns gemeinsam China Town zu besuchen und uns die älteste Glückskeksfabrik (Fortune Cookie Factory) 🥠 anzuschauen. Beim Spaziergang durch das Viertel entdecken wir viele interessante Dinge sowie unfassbar viele chinesisch angehauchte Souvenirs. Vor allem sind dies aber alles Dinge, die eigentlich kein Mensch braucht 😄
Unser letzter Stopp ist das „Dragon Gate“, das den südlichen Eingang zu China Town darstellt. Es ist immer voller Menschen und ein beliebtes Fotomotiv. Irgendwie verrückt, dass hier tatsächlich eine Menge Autos durchfahren. Denn die Straße und auch die Durchfahrt durch das Tor ist nicht wirklich breit.
Gemeinsam mit Océane mache ich mich auf den Weg zu unserer Gastfamilie. Am Abend gibt es Reste von den letzten Tagen und ich schaue dabei nebenbei meine Serie.